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Der Knabstrupper ist eine Farbvariante der einst weltberühmten dänischen Frederiksborger!

Der Frederiksborger ist die älteste Rasse Dänemarks. Sie vereint Temperament, Zuverlässigkeit, Schönheit, hohe Gänge und Versammlung. Er verkörpert das dänische Barockpferd. 

Typ- und blutmäßig wurde der Knabstrupper auf dem dänischen Gut Knabstrup gezüchtet.

Das Weiß der berühmten Tigerschecken basiert auf bislang nicht vollständig geklärten Erbanlagen, vereinfacht lässt es sich als weißes Deckhaar vorstellen, das über ein Pferd beliebiger Farbe gelegt ist. Befinden sich "Löcher "in diesem Fell, sieht man die darunter liegende Farbe als Flecken.  

Die konsequente Zucht von Tigerschecken in Dänemark begann mit dem königlichen Gestüt Frederiksborg, das 1536 gegründet wurde, nachdem viele kirchliche Gestüte durch die Reformation in den Besitz des Königs gefallen waren. Dort verwandte man Pferde, die entweder direkt aus Spanien importiert wurden oder spanischen Blutlinien entstammten. Diese Pferde entsprachen den damaligen Anforderungen an ein Kriegspferd, ihre Rittig- und Wendigkeit war besonders für den Nahkampf geeignet. Gleichzeitig fand in Europa ein Wandel in der Nutzung von Pferden statt, es entstanden Reitakademien, in denen die Adeligen ihre Pferde bis zur höchsten Vollendung ausbildeten. Entsprechend  wuchs auch die Anzahl der Gestüte zur Zucht solcher Pferde. Frederiksborg war bald eine der führenden Zuchten in Europa und wurde Mitbegründer anderer bekannter Zuchten, unter anderem der Lipizzaner, aber auch in den Ahnentafeln der deutschen Reitpferde finden sich diese Pferde wieder.

Die Tigerschecken erlebten ihren Höhepunkt im Barock, da sie bestens dazu geeignet waren, die Lebenslust und Farbenfreude der barocken Zeit  darzustellen. Trotz aller Zuchtbemühungen in ganz Europa blieben die Tigerschecken jedoch eine kostbare Seltenheit, da die meisten Zuchtversuche mangels genetischer Kenntnisse scheiterten. Es gelang in Dänemark einen Stamm mit Tigerschecken zu erschaffen, der durch Reinzucht weiß geboren wurde. Pferde aus diesem Stamm gehörten zu den begehrtesten in Europa; sie wurden nicht nur vor prunkvolle Kutschen gespannt, sondern waren häufig die Pferde der Könige und Kaiser und trugen diese zu festlichen Anlässen.

Die Zeit änderte sich jedoch und durch erneute Kriege und Entwicklung von insbesondere Schusswaffentechnik bedurfte es wieder schwerere Zugpferde und einfach zu bedienende stumpfe Pferde zur Schlacht der Kavallerie. Der Nahkampf spielte lediglich eine untergeordnete Rolle. Bunte Pferde waren zu auffällig und man bediente sich gedeckterer Farben. Die Reitkunst der Hohen Schule wurde zum reinen Freizeitvergnügen für Fürsten und Gentlemen.

Gegen die Jahrhundertwende 1800 änderte sich das Zuchtziel. Es wurde mehr Leichtigkeit und Eleganz verlangt. Man wollte unauffällige Farben und keine Tiger oder Weissgeborene. Durch Einkreuzung von Warmblut und Reduzierung des Bestandes erlosch das Gestüt Frederiksborg 1840. Neben dem großen königlichen Gestüt Frederiksborg existierten einige wenige private Zuchten, die Tiere aus dem königlichen Gestüt aufkauften. 1798 gelangten so einige Stuten von Frederiksborg in den Besitz von Major Villars Lunn nach Knabstrup, ein Bewahrer des alten Typs. In diesem Sinne kaufte Villars Lunn auch bei einem Pferdehändler und Schlachter namens Flaebe eine getigerte Stute, die als Flaebestute in die Geschichte einging. Die Stute war ihm durch ihre besondere Leistungsfähigkeit  und ihre Ausdauer aufgefallen. 1813 bekam die Stute von dem Lövenborger Hengst Baeveren ein Fohlen, den ,,Flaebehengst, durch den in Dänemark wieder Tigerschecken in größerer Anzahl geboren wurden. Der Flaebehengst war spanisch gezogen, seine Mutter war mit den spanischen Truppen Napoleons nach Dänemark gekommen und auch sein Vater war spanischer Abstammung.

An  einem  Sommerabend  1891 schlug während eines Unwetters der Blitz auf Gut Knabstrup ein und 22 Zuchttiere starben in den Flammen. So erlosch die Tigerscheckenzucht auf Gut Knabstrup. Die damals fast 100-jährige Zuchtgeschichte  des Gutes hatte jedoch Spuren hinterlassen, 1952 wurde vom Landgerichtsanwalt Ledager mit wenigen Nachkommen wieder ein Knabstruppergestüt gegründet. 1972 gründete sich in Dänemark ein Verband für die Knabstrupperzucht. Die Rasse besteht auch heutzutage nur noch aus wenigen hundert Zuchttieren, in denen sich die genetischen Überreste der getigerten Pferde aus Dänemark erhalten haben.

In Dänemark versucht man heute auf dieser Basis ein Reitpferd zu züchten, dass den Anforderungen an ein modernes Sportpferd gerecht werden soll. Die meisten der alten Blutlinien wurden aufgelöst oder verkauft, vorwiegend nach Deutschland. Die Interessengemeinschaft Knabstrupper Deutschland e.V. hat deshalb ein Zuchtprogramm  entwickelt, welches sowohl dem Sporttyp als auch dem barocken Typ des Knabstruppers eine züchterische Basis gibt.